Whistleblower
Und wieder verbreitet das Internet ein
neues Wort das informiert und anklagt, wie es vor 20 Jahren noch
nicht möglich gewesen wäre.
„Whistleblower“ bedeutet soviel
wie; jemand der etwas wichtiges ausplaudert, das der Gerechtigkeit
dienen soll, und die Bevölkerung informiert.
Die Bevölkerung soll aber nicht alles
wissen. Darum will man mit harten Strafmaßnahmen Nachahmer
abschrecken. Nun, das ist nicht neu. Mit harten Strafmaßnahmen hat
man schon im Mittelalter unbequeme Leute zum Schweigen gebracht.
Bücher wurden auf den „INDEX“ gesetzt, Hexen und Ketzer wurden
bei lebendigen Leib verbrannt und Irrlehren wurden systematisch
verbreitet. Da fragt man sich: Was hat sich geändert? Nichts. Es hat
sich nichts geändert. Nur, wird heute mit dem Internet alles besser
und schneller verbreitet. Lügenmärchen werden schneller aufgedeckt.
Whistleblower sind Menschen, die sich
aufopfernd für eine gerechte Sache eingesetzt haben.
Am Ende fragen sich aber viele dieser
Helden; warum und für wen sie das gemacht haben. Denn „Undank ist
der Welten Lohn“. Jemand bringt den Stein ins rollen und die
meisten Menschen stehen daneben und wundern sich, warum niemand den
Stein weiter rollt. Wenn diese Whistleblower nicht unterstützt
werden, werden bald keine Steine mehr rollen. Es gibt sogar Leute,
die diese Whistleblower als Verräter und Narren beschimpfen.
Da sagt ein Huhn zum Fuchs: „Ich
öffne dir immer die Tür zum Hühnerstall, wenn Du mich nicht
frisst.“ Der Fuchs war einverstanden. Dann fraß er in den nächsten
Wochen alle Hühner und am Ende auch das Huhn, dass die Tür geöffnet
hat.
Es kommt eine Zeit, da müssen wir
aufstehen und uns wehren. Das heißt aber, wenn wir Zeit haben zum
Aufstehen. Der Rasen muss noch gemäht werden. Samstag haben wir
einen Termin. Morgen hat Tante Lisa Geburtstag und Sonntag geht auch
nicht. Tja, mal im Terminkalender nachsehen, wann Zeit ist etwas zu
tun.
Dieses Verhalten gibt es auch in der
Tierwelt. Fische rotten sich zu Schwärmen zusammen damit sie nicht
gefressen werden. Es sind ja genug andere Fische im Schwarm die der
Jäger fressen kann.
Wir fühlen uns in unserer Gesellschaft
sicher; wie Fische in einem Schwarm, der vom Jäger umrundet wird. Er
frisst bestimmt die Anderen, nicht mich.
Whistleblower sind keine Narren, nur
weil sie den Schwarm verlassen haben. Es sind mutige Menschen die für
ihre Ideale kämpfen. Am Ende sind sie allein, während wir uns im
Sommer im Schwimmbad die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Dann
denkt so mancher dieser Helden: „Wäre ich doch nur im Schwarm
geblieben“.
„Undank ist der Welten Lohn“.