Die Kohle muss weg???
2005
/ 2012 bearbeitet.
So viele Leute heulen jetzt dem saarländischen (und schon bald, deutschen) Bergbau nach. Wenn ich nur
jedem glauben könnte.
Wir haben Jahrzehnte gebraucht, um unsere Techniken in den
Bergwerken zu verbessern.
Wir haben Jahrzehnte gebraucht, um unsere Sicherheit zu
verbessern und auf einen Stand zu bringen, der sich in der ganzen Welt sehen
lassen kann.
Wir haben mehr als Jahrzehnte gebraucht, um mit gewerkschaftlicher
Arbeit soziale Gerechtigkeit zu schaffen.
Doch was sagte man, besonders von Seiten der FDP?
Sie nannten es „Dinosauriertechnik“ und „Dinosaurierpolitik“.
Jetzt kaufen sie die Kohle im Ausland. Ich muss nicht
beschreiben, wie man in einigen Ländern Kohle fördert. Zum Beispiel in Indien
und in China.
Unser vorbildliches Gesamtkonzept muss sterben, damit anderswo
Kinderarbeit und rücksichtslose Menschenschinderei gefördert wird. Ich finde
das nicht richtig und es macht mich traurig.
Es macht mich auch traurig, dass man unser vorbildliches
Gesamtkonzept mit Dinosauriertechnik beleidigte.
Wenn sich einige Politiker auf ein Thema eingeschossen haben,
ist es unmöglich ihnen zu widersprechen. Ihre Meinung hat sich in ihren Köpfen
festgefressen, und dort liegt auch eine umfangreiche Auswahl von
Diskussionswidersprüchen bereit. Fragte man einen FDP-Politiker nach wichtigen
Themen wie Irak, Terrorismus, Harz IV, Arbeitslosigkeit und Inflation,
antwortete er meist: "Erst mal
muss die Kohle weg. Die stammt noch aus einem unmodernen
Dino-Zeitalter"
Sie sehen den Abbau der heimischen Steinkohle als zu teuer und
wenig umweltfreundlich an. Lautstark wird diese Auffassung durch Bürger
unterstützt, die eine großflächige Absenkung des Bodens sowie Bergschäden und
Überschwemmungen befürchten. Zudem seien auf unabsehbare Zeit Pumpen zur
Regulierung des Grundwasserspiegels zu betreiben - verbunden mit stetem
Energiekonsum.
Auf der anderen Seite führen einige Experten an, dass die
Sozial- und Umweltstandards des deutschen Bergbaus weltweit beispielhaft sind
und Maßstäbe für hohe Arbeitssicherheit setzen. Der Verzicht auf heimische
Kohle entlastet das Klima nicht, er belastet es sogar noch, da im gleichen
Umfang Importkohle herbeitransportiert wird.
Der Strom kommt bei uns aus der Steckdose; das stimmt. Aber wer
macht ihn da rein?
Atomkraft? Wer heute noch für Atomkraft ist, der hat in der
Politik nichts verloren. Der Grund? Uneingeschränkte Ignoranz.
Welchen Anzug würden Sie anziehen: Einen dreckigen, mit
Kohlestaub beschmutzten, Anzug? Oder einen pickfeinen aber radioaktiv
verseuchten Anzug?
Andere Alternativen? Die reichen noch lange nicht aus, oder sind
nicht immer vorhanden. (Öl) Oder sie werden eisern in geheimen Schubladen
festgehalten. Oder sie schaden den Regenwäldern; wie die Palmöl-Kraftwerke.
Kohlekraftwerke werden schlecht geredet, obwohl sich die Filtertechnik der
Rauchgasabsaugung enorm verbessert hat. Auch hier stecken jahrzehntelange
Forschungsergebnisse.
Wir können auf die Kohle als Energieträger nicht verzichten. Der
Energiebedarf wird weltweit in den nächsten Jahren drastisch ansteigen.
Importkohle wird sehr teuer und nicht immer vorhanden sein.
Man könnte meinen, dass einige Politiker systematisch alles
kaputtmachen wollen, was unsere Väter aufgebaut haben. Und das nur, weil es
herausgeplappert wird, ohne zu überlegen. Andere haben es ja auch gesagt, und
haben damit Schlagzeilen gemacht. Also, nichts wie rauf auf den Zug, und
mitgefahren, solange das Thema noch aktuell ist. Was aber macht die FDP, wenn alle
deutschen Bergwerke dicht sind, und sie die teuren Importkohle kaufen müssen?
Bergwerke, die einmal geschlossen wurden, kann man nicht mehr so öffnen, wie
eine alte stillgelegte Firma.
Aber dann stellen sie sich in die Reihen derer, die der deutschen Kohle
wehmütig nachweinen, als wären Sie die unschuldigsten Lämmchen der Welt.
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