Dienstag, 12. Juni 2012

Der saarländische Bergbau stirbt.

Die Kohle muss weg???

2005 / 2012 bearbeitet.
So viele Leute heulen jetzt dem saarländischen (und schon bald, deutschen) Bergbau nach. Wenn ich nur jedem glauben könnte.

Wir haben Jahrzehnte gebraucht, um unsere Techniken in den Bergwerken zu verbessern.
Wir haben Jahrzehnte gebraucht, um unsere Sicherheit zu verbessern und auf einen Stand zu bringen, der sich in der ganzen Welt sehen lassen kann.
Wir haben mehr als Jahrzehnte gebraucht, um mit gewerkschaftlicher Arbeit soziale Gerechtigkeit zu schaffen.

Doch was sagte man, besonders von Seiten der FDP?
Sie nannten es „Dinosauriertechnik“ und „Dinosaurierpolitik“.
Jetzt kaufen sie die Kohle im Ausland. Ich muss nicht beschreiben, wie man in einigen Ländern Kohle fördert. Zum Beispiel in Indien und in China.
Unser vorbildliches Gesamtkonzept muss sterben, damit anderswo Kinderarbeit und rücksichtslose Menschenschinderei gefördert wird. Ich finde das nicht richtig und es macht mich traurig.
Es macht mich auch traurig, dass man unser vorbildliches Gesamtkonzept mit Dinosauriertechnik beleidigte.

Wenn sich einige Politiker auf ein Thema eingeschossen haben, ist es unmöglich ihnen zu widersprechen. Ihre Meinung hat sich in ihren Köpfen festgefressen, und dort liegt auch eine umfangreiche Auswahl von Diskussionswidersprüchen bereit. Fragte man einen FDP-Politiker nach wichtigen Themen wie Irak, Terrorismus, Harz IV, Arbeitslosigkeit und Inflation, antwortete er meist:  "Erst mal muss die Kohle weg. Die stammt noch aus einem unmodernen Dino-Zeitalter" 
Sie sehen den Abbau der heimischen Steinkohle als zu teuer und wenig umweltfreundlich an. Lautstark wird diese Auffassung durch Bürger unterstützt, die eine großflächige Absenkung des Bodens sowie Bergschäden und Überschwemmungen befürchten. Zudem seien auf unabsehbare Zeit Pumpen zur Regulierung des Grundwasserspiegels zu betreiben - verbunden mit stetem Energiekonsum.
Auf der anderen Seite führen einige Experten an, dass die Sozial- und Umweltstandards des deutschen Bergbaus weltweit beispielhaft sind und Maßstäbe für hohe Arbeitssicherheit setzen. Der Verzicht auf heimische Kohle entlastet das Klima nicht, er belastet es sogar noch, da im gleichen Umfang Importkohle herbeitransportiert wird. 
Der Strom kommt bei uns aus der Steckdose; das stimmt. Aber wer macht ihn da rein?
Atomkraft? Wer heute noch für Atomkraft ist, der hat in der Politik nichts verloren. Der Grund? Uneingeschränkte Ignoranz. 

Welchen Anzug würden Sie anziehen: Einen dreckigen, mit Kohlestaub beschmutzten, Anzug? Oder einen pickfeinen aber radioaktiv verseuchten Anzug?

Andere Alternativen? Die reichen noch lange nicht aus, oder sind nicht immer vorhanden. (Öl) Oder sie werden eisern in geheimen Schubladen festgehalten. Oder sie schaden den Regenwäldern; wie die Palmöl-Kraftwerke. Kohlekraftwerke werden schlecht geredet, obwohl sich die Filtertechnik der Rauchgasabsaugung enorm verbessert hat. Auch hier stecken jahrzehntelange Forschungsergebnisse.

Wir können auf die Kohle als Energieträger nicht verzichten. Der Energiebedarf wird weltweit in den nächsten Jahren drastisch ansteigen. Importkohle wird sehr teuer und nicht immer vorhanden sein. 
Man könnte meinen, dass einige Politiker systematisch alles kaputtmachen wollen, was unsere Väter aufgebaut haben. Und das nur, weil es herausgeplappert wird, ohne zu überlegen. Andere haben es ja auch gesagt, und haben damit Schlagzeilen gemacht. Also, nichts wie rauf auf den Zug, und mitgefahren, solange das Thema noch aktuell ist. Was aber macht die FDP, wenn alle deutschen Bergwerke dicht sind, und sie die teuren Importkohle kaufen müssen? Bergwerke, die einmal geschlossen wurden, kann man nicht mehr so öffnen, wie eine alte stillgelegte Firma.
Aber dann stellen sie sich in die Reihen derer, die der deutschen Kohle wehmütig nachweinen, als wären Sie die unschuldigsten Lämmchen der Welt.

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