Satire-Zeitungen
Man kann sie kaum noch von den echten
Zeitungen unterscheiden, obwohl es meist offensichtlich ist und
oftmals schon auf der Startseite steht. Um sicher zu sein, muss man
bei einigen dieser Blätter im Impressum nachsehen.
In letzter Zeit, so scheint es,
schießen diese Zeitungen wie Pilze aus dem Boden. Und somit häufen
sich auch die Satire-Berichte. Leider kann, in unserer Zeit, keine
Meldung bekloppt genug sein, dass sie nicht von vielen Menschen
sofort geglaubt und weiter verbreitet wird. Und bei der vielen
Propaganda, den Hetzkampagnen, den Manipulationen und den
gleichgeschalteten Meldungen, kann man ohnehin kaum noch
unterscheiden was Satire, dreiste Lüge, gesteuerte Hetze oder Wahrheit ist. Satire ist (irgendwie, einfach ausgedrückt) auch Lüge; nur mit dem Unterschied, dass
die Satire-Blätter auf ihren Internetseiten dieses zugeben und
bekannt machen. Und dennoch kommentieren zahlreiche Leute unter diese
Meldungen so, als ob sie echt währen. Das kann manchmal sehr lustig
wirken. Leider.
Versuchen wir doch einmal die Leser zu
unterteilen.
Die erste Kategorie Leser liest nur die
Titelzeile und kommentiert dann wild drauf los. So ist auch der
Informationsstand dieser Gruppe. Sie glauben jede Satire.
Die zweite Kategorie liest auch den
Text, kümmert sich aber nicht um Recherche. Wenn der Text zur
eigenen Meinung passt, dann … um es mal auf Bayrisch zu sagen ...
„basst scho“. Dabei ist zu beachten, wer hier zu sehr nach dem
Munde redet, führt vielleicht auch etwas im Schilde.
Die dritte Kategorie ist schon
seltener. Sie lesen die Meldungen – sofern es ihre Zeit erlaubt –
genau und recherchieren vorurteilsfrei:
- Wer dies schreibt,
- Welche vorgegebene Meinung dort herrscht
- Wie seriös das Blatt einzustufen ist.
- Sie vergleichen, wägen ab, sind kritisch und öffnen nicht ihre Haustür für Leute, die dem Kind einen echten Hasen zeigen wollen.
Seit der „Wulff-Sache“ ist das
Ansehen vieler deutscher Medien leider tief in den Keller gerutscht.
Aber leider nur bei Kategorie drei.
Und nun kommen Meldungen von
Satire-Zeitungen zwischen dieses ganze „Ost-West-Putin-Wulff“ Durcheinander, das im Dezember 2011 mit
Wulff begann und 2014 mit Putin weiter geführt wurde. Davor war die
Welt noch in Ordnung. Oder?
Nein, war sie nicht. Wir haben es nur
nicht bemerkt. Nun hat sich aber, wegen der Internet-Vernetzung
weltweit, eine ganze Menge geändert.
Nun kommt eine Flut von Lüge, Satire,
Propaganda, Manipulation und auch Wahrheit auf uns zu.
Es ist schwer geworden, das zu glauben,
was uns morgens auf den Frühstückstisch flattert. Nun, ich kaufe
keine Zeitung mehr. Ich gehöre zur Kategorie drei; weiß aber nicht,
ob ich immer Nuggets finde. Manchmal ist es nur Katzengold.
Wenn man aber Satire nicht von
„normalen Berichten“ unterscheiden kann; wie kann man dann
Wahrheiten von Lüge herausfiltern?
Wir müssen uns mehr Mühe geben, um
das zu erkennen was ins Töpfchen oder ins Kröpfchen muss.
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