Es ist wie, wenn man ein Bild sieht und
es mit Worten beschreiben soll. Solche Eingebungen habe ich manchmal.
Solch ein Gedanke möchte ich heute
wieder in Worte fassen. Jedenfalls will ich es versuchen.
Es ist wie schwarz und weiß. Es sind
alltägliche Geschichten, Informationen und Erfahrungen, die wir in
uns aufnehmen. Doch im Laufe der Zeit haben wir gelernt, diese
Informationen nach eigenem Ermessen auszufiltern.
Und genau darum geht es bei meinem
Bild, das ich versuche zu beschreiben.
Ein kleines Beispiel:
Zwei Personen (Person A und B) treffen
beim Einkaufen eine Nachbarin. Die erzählt sofort von einem anderen
Nachbarn, bei dem der Gerichtsvollzieher war. Sofort wird bemerkt,
dass die sich ja immer so großspurig gaben, aber ja offenbar doch
nichts dahinter war. Das Thema wird ausgeweitet. Person A springt
sofort darauf an. Alles Negative um diese Familie wird erwähnt und
man entwickelt einen gewissen Zorn.
Person B hingegen entfernt sich mit der
Ausrede, dass sie wenig Zeit hätte. Es interessiert sie nicht. Und
sie will sich auch nicht an negativen Gedanken hoch ziehen.
Nach einer Weile verlassen Person A und
B den Laden.
Draußen kommt ihnen ein Nachbarsjunge
entgegen. Auf seinen Weg liegt eine leere Getränkedose, die jemand
achtlos weggeworfen hat. Jeder andere Junge würde jetzt dagegen
treten und Fußball damit spielen. Doch der Junge hebt sie auf und
wirft sie in den Mülleimer.
Person A hat das gar nicht bemerkt.
Doch Person B lobt den Jungen lächelnd.
Als die Personen nachhause kommen,
wartet schon jeweils der erwachsene Sohn, der zu Besuch kommt.
Person A ist immer noch geladen von den
negativen Gedanken um die verschuldeten bösen Nachbarn. Sie lächelt
nur knapp und erzählt ihrem Sohn sofort die neuste Story die sie
gehört hat. So eine Unverschämtheit usw.
Person B hingegen lacht und erzählt
ihrem Sohn eine freudige schöne kurze Story. Sie erzählt dass sie
lachen musste, weil jeder andere Junge die Dose quer über den Platz
geschossen hätte. Doch der Junge hat sie aufgehoben.
Diese Geschichten gehen weiter. Der
Sohn von Person A kennt den besagten Nachbarn sehr gut. Das Negative
zieht seine Kreise.
Auch der Sohn von Person B kennt den
Jungen. Er ist sein Schullehrer.
So ziehen scheinbar unscheinbare kleine
Dinge ihre Kreise und wir sind uns darüber oftmals nicht bewusst.
Täglich rieselt negatives auf uns
herab. In Film, Fernsehen, Medien usw. Dabei ist es sehr schwer, das
schöne zu erhalten und zu wahren. Denn mit unseren Gedanken formen
wir die Welt. Wenn wir falsch ausfiltern, geben wir zu viel Negatives
weiter.
Es gibt weniger Menschen die positives
sehen, erkennen, wahrnehmen und weitergeben. Wir können uns nicht
allem entziehen was negativ auf uns wirkt. Manchmal muss man auch
damit leben. Es liegt aber immer an uns, das Schöne zu erkennen, zu
bewahren und zu verbreiten. Ein Lächeln, ein paar nette Worte, eine
Hilfeleistung, vieles ist möglich. Doch dazu muss man lernen richtig
auszufiltern oder – wenn möglich – sich dem negativen zu
entziehen. Wie es Person B getan hat. Wir müssen uns unser Lächeln
bewahren wenn möglich. Denn es ist sehr kostbar.